Falkensteinlied

Auf Bergeshöh im Bayerwald,

Von Bergen rings umsäumet,

Der schöne Flecken Falkenstein

Zum hohen Himmel träumet.

 

Das Auge leuchtet heller auf

Bei diesem Zauberbilde;

ein Jauchzer aus der tiefen Brust

Durchflutet die Gefilde.

 

Die graue Burg auf hohem Stein

Trägt böser Zeiten Spuren.

Gar wilde Feinde stürmten an;

Franzosen und Panduren.

 

Dort rannten sich den Schädel ein

Die Schweden und Hussiten;

Dort haben tapfre Weiber auch

Mit Weiberwut gestritten.

 

Der Felsenpark ist unser Stolz

Mit Froschmaul und mit Klause;

Und auf der Himmelsleiter macht

Ein Dicker gerne Pause.

 

S'Herzbeutelgäßchen lässt nicht durch,

Wer all zu stark gerundet;

Am Teufelssteg hat mancher schon

Die Finger sich verwundet.

 

In Falkenstein da lebt und schafft

Ein Völkchen fromm und bieder;

Da liebt man noch die deutsche Art

Und singt man frohe Lieder.

 

Da gilt noch Arbeit und Gebet,

Gilt Ehre noch und Tugen;

Da zügelt klug das Alter noch

Und gerne hört die Jugend.

 

Gott segne dich,  mein Falkenstein!

Er schütze deine Auen,

Dass nimmer sie der Feinde Troß,

Nicht Feuers Wüten schauen.

 

Dass Eintracht deine Siedler freut,

Sie stärkt zu frohem Wagen,

Dass deine Kinder Väterbrauch

In ferne Zeiten tragen.

 

Text aus dem 1954 erschienenen Buch "Falkenstein-Oberpfalz" von Josef Heigl